Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Interessierte,

mit diesem Blog wollen wir als Gewerkschaft ver.di euch / Sie über aktuelle Vorgänge beim Elektrohändler Alpha Tecc in Forchheim transparent und schnell informieren und euch / Ihnen Gelegenheit geben, sich zu äußern.Wir haben uns für diese Informationsverbreitung aus unterschiedlichen Gründen entschieden: Zum einen seid ihr / sind Sie so nicht mehr auf Gerüchte angewiesen, die ja alltäglich aufkommen, zum anderen kommen über diesen Kanal Informationen aus erster Hand blitzschnell zu Euch / Ihnen nach Hause.Wir werden unser Bestes geben, so aktuell wie möglich, und so ausführlich wie nötig zu informieren. Gerne könnt ihr Euch / können Sie sich durch Kommentare einbringen. Zensur wird unsererseits bei Einträgen ausgeübt, die offensichtliich unfair sind, klar die Unwahrheit verbreiten oder ins Niveaulose abgleiten.Wir wünschen uns und euch / Ihnen viel Spaß beim Lesen und Schreiben und Kommentieren.



Euer / Ihr ver.di-Infoblog-Team



Freitag, 11. Dezember 2015

„Es ist die Pflicht des Arbeitgebers, aus Achtsamkeit und Fürsorge für die eigenen Beschäftigten alles zu versuchen, um belastende Faktoren am Arbeitsplatz zu verringern!“

Kranke und krankmachende Führungspolitik

 





Marktleiter und Betriebsräte der Globus Fachmärkte und Alphatecc-Elektrofachmärkte treffen sich an zwei Tagen im Juni 2015 zu einer von der Geschäftsführung einberufenen Tagung zum Thema: „Senkung der Krankenquote“ oder „Erhöhung der Gesundheitsquote“.

Man bespricht hier Maßnahmen zur Senkung der Krankenquote, denn die vielen Fehlzeiten, verursacht durch kranke Mitarbeiter, kommen dem Unternehmer und der Wirtschaft teuer zu stehen!

Die Kosten für die Krankheitstage betragen nach der Statistik 1.200,-- EUR pro Mitarbeiter und Jahr. Der Präsentismus (MA gehen trotz Krankheit auf die Arbeit) ist hierbei noch nicht berücksichtigt, denn damit steigt die Summe auf ca. 2.400,--EUR pro MA und Jahr. Das macht bei 8.000 MA ca. 19 Mill. EUR Kosten durch krankheitsbedingte Fehlzeiten.

Der Globus-Konzern hat hierfür eine Auswahl an verschieden Gegen-Maßnahmen eingeführt:

wie das Setzen einer Raucherentwöhnungsspritze, welche der Arbeitgeber selbstverständlich finanziert, wenn der Sucht-Mitarbeiter nach Injektion der Raucherentwöhnungsspritze immer noch 1 Jahr clean geblieben ist.
Aber auch ein finanziell gefördertes Fitnessprogramm im Sportstudio wird in einigen Märkten für die MA angeboten. Man bemängelt, dass die angebotenen Maßnahmen leider wenig genutzt werden, es fehle hier an Eigenverantwortung und Disziplin: „Mitarbeiter haben hohe BMI-Werte“ (sie sind zu dick) oder einer sehr hohen Arbeitsbelastung ausgeliefert", so habe man herausgefunden.

BEM-Gespräche werden häufig geführt - aber auch das Vorleben von Führungskräften sei enorm wichtig für die Beschäftigten!
Link zu BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement 

Als Raucherentwöhnungszwangsmaßnahme werden nun Rauchverbote ausgesprochen oder in den Baumärkten und HELA-Märkten auf Veranlassung der Geschäftsführung die Raucherräume geschlossen. Einige Betriebsräte haben hier sofort reagiert und 
per „Einstweiliger Verfügung“ beim Arbeitsgericht erfolgreich geklagt, weitere Maßnahmen werden noch folgen.

Die großzügig vom Arbeitgeber finanzierte DARM-Check-Vorsorge für die ab 40-Jährigen nicht zu vergessen:
MA dürfen hier ihren Stuhl (nicht die Sitzvorrichtung) an ein Labor einschicken und vorsorglich überprüfen lassen, wobei diese Methode der Vorsorge als kritisch betrachtet werden muss, wegen der Häufigkeit eines falschen Alarms, was den Betroffenen nun zu weiteren Untersuchungen veranlasst, verbunden mit enormer psychischer Belastung.

Hätte man dieses Geld doch mal lieber dem Mitarbeiter gegeben! Aber man will nicht undankbar sein und über die „neue“ Fürsorge des Arbeitgebers klagen, denn immerhin können sich die wenigsten Mitarbeiter solche gesundheitlichen Maßnahmen zur Prävention überhaupt leisten bei einem durchschnittlichen Einkommen von 1.750 EUR Bruttolohn für Vollzeitkräfte oder einem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 EUR/Std. für Aushilfen. Die Schere zwischen der Grundsicherung eines Hartz IV-Empfängers und dem Gehalt eines Globus-Beschäftigten liegt eng beieinander. Die Relation zwischen (unterem) Lohnniveau auf der einen und Fürsorge-Niveau auf der anderen Seite gerät zunehmend in eine Schieflage. Zumal eine 2-Klassenlohnpolitik im Globus seit Austritt aus dem Tarifvertrag betrieben wird, unterschieden nach Mitarbeitern mit Tarif (alter Tarif) und Mitarbeitern ohne Tarif (OT-ler). Dies führt dazu, dass Neueinstellungen zu wesentlich schlechteren Konditionen arbeiten (enorm weniger Gehalt, mehr Arbeitszeit, weniger Urlaube und weniger Gratifikationen oder gar keinen Gratifikationen) als ihre vergleichbaren Kollegen.
(Dies wird in einem weiteren Beitrag näher beleuchtet!)    

„Was wünschen sich die Mitarbeiter“: eine allgemeine Umfrage der Mitarbeiter hat ergeben:


1. einen sicheren Arbeitsplatz
2. Löhne von denen man Leben kann
3. Sinn in ihrer Arbeit
4. Wertschätzung vom Vorgesetzten
5. die Vereinbarkeit der Familie mit dem Beruf und dem Betrieb



Gesundheitsförderliche Führung sind das A und O: und wichtiger denn je, denn ein zufriedener Mitarbeiter ist ein guter und gesunder Mitarbeiter! Im Globus-Konzern legt man den Fokus eher auf Umsatz und eine effiziente und flexible Arbeitszeit. 
Das Motto der Geschäftsführung: „Wem das nicht passt, der kann gehen!"

Wie gestaltet sich gesundheitliche Führung im Alphatecc Forchheim? Nennen wir es eine kranke und krankmachende Führung: 

Wir erinnern: 2012 hat die Geschäftsführung den langjährigen Marktleiter Herrn Schilling nach 17 Betriebsjahren aus dem Unternehmen geschasst, danach durften sich bis dato 4 weitere Marktleiter im Forchheimer Betrieb an den Mitarbeitern austoben. Die Geschäftsführung T. Huwer spricht sogar von dem "Phänomen" der wechselnden Marktleiter.
Von Mitarbeiterführungskompetenzen und sozialen Kompetenzen sind diese Marktleiter (bis auf den Einen) meilenweit entfernt.

Ein kurzer Rückblick:
  • Die erste Betriebsratswahl im Mai 2012 wurde von der Geschäftsführung und der Marktleitung behindert und verhindert, einem Mitarbeiter der auf der Wählerliste zum Aushang stand, sogar gekündigt - ein Straftatbestand gemäß § 119 BetrVG
  • Der zweite Wahl-Versuch ist dann im Juli 2012 mit Hilfe der Verdi-Gewerkschaft geglückt
  • Einem BR-Mitglied wurde sogleich als "Erstmaßnahme" der Lohn gekürzt und das genau am Tag zur Wahl in den BR. Diese Lohnkürzung musste nach einer erfolgreichen Klage vor dem Arbeitsgericht wieder aufgehoben werden und eine Nachzahlung mit Zinsen erfolgte.
  • Dem Betriebsrat gingen unmittelbar nach seiner Wahl, mehrere Anhörungen mit betriebsbedingten Kündigungen und Versetzungen von Mitarbeitern zu, die erfolgreich abgewährt werden konnten. Es roch schon nach Betriebsänderung!
  • In engster Zusammenarbeit zwischen neuem ML und dem stellv. ML erfolgte sodann als Erstmaßnahme die Spaltung der Belegschaft, das Spiel mit der Angst der Kollegen um ihren Arbeitsplatz beginnt: man observiert sich gegenseitig, Kollegen werden von der Marktleitung ungleich behandelt, bevorteilt, mit Zugeständnissen, Spezialverkaufspreisen, Schenkungen und dem Versprechen um einen sicheren Arbeitsplatz gefügig gemacht. Es hagelt Abmahnungen für die anderen Kollegen und selbstverständlich auch für den Betriebsrat.
  • Im ML-Büro wird ein Laptop abgestellt, um das gesamte Kameraüberwachungssystem des Betriebes direkt vom Schreibtisch der Marktleiter aus auf dem Schirm zu haben und zu überwachen. Die Mitarbeiter stehen massiv unter Stress, werden krank, so etwas kannte man bisher nicht.
  • Aufklärung der Belegschaft durch den BetriebsratBetriebsrats-Flyer werden der Belegschaft von der Marktleitung wieder abgenommen und aus den Händen gerissen, Aushänge am Schwarze Brett des Betriebsrates werden entfernt, Schubladen der MA werden kontrolliert und die Marktleiter neben das BR-Büro gehockt um zu beobachten, wer zur BR-Sprechstunde geht.
  • Eine Auflösung des Betriebsrats wird von der GF vor Gericht beantragt, ohne Erfolg, denn der Richter sah das anders. Ebenso müssen nun Aushänge vom BR am Schwarzen Brett, Flyeraktionen und jegliche Aufklärungsversuche an die Mitarbeiter geduldet werden. 
  • Es folgen mehrere Abmahnungen für den BR meist nach Gerichtsverhandlungen, 2 Einbrüche im BR-Aktenschrank immer kurz vor einer Gerichtsverhandlung (Anzeige bei Polizei)
  • Fristlose Kündigung, Tatverdachtskündigung einer Kassiererin wegen eines angeblichen Kassiererfehlers mit einer Kassen-Differenz von 9,--EUR ging dem BR eine halbe Stunde vor der ersten Betriebsversammlung zu. 2 Monate später erstattete die Marktleitung Strafanzeige bei der Polizei, aber erst, nachdem die Kollegin nicht bereit war im "Kündigungsschutzverfahren" den billigen Vergleichsvorschlag des Arbeitgebers  anzunehmen und die Klage zurückzuziehen. Anmerkung: diese Kollegin war eine vorbildliche Mitarbeiterin die vielen langen Jahre. Dem neuen Chef war sie nicht flexibel genug, denn eine Alleinerziehende mit einen kleinen Kind (6 Jahre) passte nicht in das neue Erfolgskonzept. Die Kollegin wehrte sich und es folgten  "Mal etwas aus der Tagespresse" Presseberichte zum Link
  • Die geplante Betriebsänderung 2013 verbunden mit der Entlassung von 8 MA konnte Dank des harten Kampfes des BR´s nicht vollzogen werden
  • Morddrohung durch einen MA (hochcholerisch und Mitglied im Schützenverein) gegen ein BR-Mitglied: (Erstattung Strafanzeige bei Polizei). Das betroffene BR-Mitglied bekam vom Arbeitgeber Geleitschutz, der MA (ehemals Sicherheitsbeauftragter) wurde für ein paar Tage zwangsbeurlaubt und ist seitdem wieder im Betrieb, alles hat eben Methode
  • Februar 2015: Mitarbeiter einer ganzen Abteilung (Service) kündigen freiwillig oder lassen sich versetzen, weil das Arbeiten dort unzumutbar geworden ist. Den neuen Chef freuts, denn Eigenkündigungen von Mitarbeitern eigenen sich hervorragend um weitere Kosten zu sparen, alles hat eben Methode.

Aktuelle Situation mit Marktleiter Nr. 4:

die Situation im Betrieb ist nach wie vor sehr angespannt, zumal nun weitere Marktleiter in Einarbeitung dem Betrieb zugeführt worden sind und der krankmachende Führungsstil durch Marktleiter Nr. 4 weiter ausgebaut werden konnte.

Beschäftigte Marktleiter in Forchheim aktuell:
1 echter Marktleiter ohne eigene Entscheidungsbefugnis, 1 stellv. Marktleiter,
1 Marktleiter in Einarbeitung, 1 stellv. Marktleiter in Einarbeitung, 1 Marktleiter, der ehemalige ML aus 2014 in Wiedereingliederung (man hofft er bekommt seinen Markt in Forchheim zurück) = 5 Führungskräfte.  

Seit 1. Januar 2016 hat sich die Marktleitersituation wieder verändert! 
Marktleiter Nr. 4 wurde von der Geschäftsführung für einen neu geschaffenen Vertriebsleiter-Posten der restlichen noch 7 verbleibenden Alphatecc-Märkte (es waren einmal 12 Märkte) auserwählt und hat seinen Sitz aber weiterhin im Alphatecc Forchheim. Anmerkung: Leider konnte dieser ehemalige Marktleiter die Umsatzsituation am Standort nicht verbessern.

Der Marktleiter in ehemals Einarbeitung ist seitdem kommissarischer Marktleiter.

Die Geschäftsführung investiert weiterhin in Führungskräfte, währenddessen Verkäufer abgebaut werden!

Massive Beobachtung der Mitarbeiter durch die Marktleitung:

hierbei tritt besonders engagiert Herr M. (ein ML in Einarbeitung für welchen Markt auch immer) mit geschulten Röntgenblick als lebende Kameraüberwachung am Standort Abteilung WW-Großgeräte in Erscheinung: ganztägig platziert, die Arme meist verschränkt, beobachtet Herr M. vor allem die Mitarbeiter im Kassenbereich und Telekomabteilung. Wir möchten anmerken, dass sich hier auch der PC zum Ein -und Ausstempeln der MA befindet. Der stellv. Marktleiter Herr H. hat nun endlich Verstärkung bekommen und muss die MA-Observation nicht mehr allein durchführen.

Anmerkung: der Kundschaft bleibt dies nicht verborgen: “man fühle sich nicht wohl hier im Laden, merken Sie eigentlich, dass Sie beobachtet werden?“, so die Aussage von Kunden.

  • Mitarbeiter werden wieder gehäuft abgemahnt und beobachtet, natürlich trifft dies  nicht die Mitarbeiter-Facebook-Freundschaften mit dem Marktleiter: Führungskräfte im Alphatecc Forchheim befreunden sich mit Mitarbeitern auf Facebook, um  besondere private Beziehungen mit ihnen zu führen bzw. ein stärkeres Zusammenheitsgefüge zu erzielen und ihre Führungsdefizite auszugleichen.
  • die eigenen Kollegen beobachten sich gegenseitig, es wird gehetzt, gelästert, intrigiert und angeschwärzt, man erinnert an die Mannschafts-Spaltung die von Marktleiter Nr. 2 herbeigeführt und von ML Nr. 4 nun weiter ausgebaut wird. Mobbing und Bossing haben ihren Platz gefunden und können weiter ausgebaut werden.
  • Mitarbeiter stehen mehrere Tage allein in der Abteilung, die Leistungsverdichtung steigt massiv
  • Schilder mit Verhaltenregeln und sonstigen Hinweisen an Türen, Wänden und Infobrettern werden plakativ ausgehängt, teilweise unverständlich erörtert und zur völligen Verwirrung führend
  • Testkaufauswertungsprotokolle werden „namentlich“ am Schwarzen Brett der Marktleitung zum Aushang gebracht mit einer handschriftlich individuellen Bewertung vom Chef. Hierbei scheut man sich nicht, die Leistungsbewertung von Mitarbeitern öffentlich darzustellen und gegen die Persönlichkeitsrechte des MA und den DATENSCHUTZ zu verstoßen.

Ganz gezielt wird mit der Angst der MitarbeiterInnen um deren Arbeitsplatz gespielt!

Wie will diese Führung führen, wenn sie nicht in der Lage ist zu führen?

Wo sind sie geblieben, die alten Chefs mit Moral, einem strengen aber gerechten und loyalen Führungsstil?

Neue und junge Chefs werden billig eingestellt und verheizt, besonders im Einzelhandel (Wandel im Handel) hat sich diese Methode bewährt und in den letzten Jahren stark zugenommen. „Alte“, langjährige teure Mitarbeiter und Führungskräfte werden mit Aufhebungsverträgen unter Druck gesetzt.
Das Ganze hat System und Methode um Kosten zu sparen und höhere Gewinne zu erzielen, die man wegen des Verdrängungswettbewerbs im Einzelhandel nämlich nicht mehr am Produkt erwirtschaften kann.

Dies war nur "kleiner" Auszug von Maßnahmen am Beispiel Alphatecc Forchheim, einer Führungspolitik und Führungskultur der Geschäftsführung und ihrer Handlanger (Marktleiter) praktiziert, um Mitarbeiter in einem „Krisenbetrieb“ wie Alphatecc mürbe und krank zu machen mit dem Ziel, Druck auszuüben, Eigenkündigungen zu erzielen und gegen tariflose billigere Arbeitskräfte auszutauschen oder gar auf sie zu verzichten.


Wir als Gewerkschaft Ver.di verurteilen die Führungskultur im Globus-Konzern: der SB-Warenhäuser, der Alphatecc-Elektrofachmärkte und der Baufachmärkte auf das Schärfste! Wir werden diese Unternehmenspolitik kritisch beleuchten und öffentlich machen!

Es wird wieder lauter im Alphatecc Forchheim!
 

Donnerstag, 20. August 2015

(...) die MitarbeiterInnen sind das Kapital unseres Unternehmens


                                                                                                            

....aber wenn doch die Mitarbeiter das Kapital des Unternehmens sind, weshalb schrumpft es dann stetig, schleichend, geräuscharm?


Weil unser Unternehmer nichts mehr unternimmt, mit den Worten: "Es ist ein Branchen-Problem!"


"Aktive" Betriebsräte werden für die wirtschaftliche Schieflage des Betriebes verantwortlich gemacht und von der Marktleitung und der Geschäftsführung vor den Karren gespannt!


Gibt es keine Betriebsräte, macht man die Mitarbeiter zum Sündenbock!


Rückblick:
vor ca. 2 Jahren, zur kurzfristig einberufenen Mitarbeiterversammlung durch die Geschäftsleitung im Globus-Baumarkt: 2,5 Stunden haben sie gebraucht, um die Katze endlich aus dem Sack zu lassen: " ALPHATECC hat keine Zukunft!", das waren ihre Worte.


Die Betriebe Einöd und Zwickau schlossen überraschend ihre Pforten im letzten Jahr, die erkämpften Abfindungen + Transfergesellschaft für Alphatecc Zwickau wurden aus der Portokasse bezahlt. 


Was ist noch passiert?

Im März 2015 wurden die Öffnungszeiten in Forchheim um eine weitere Stunde verkürzt. Der Laden öffnet jetzt 2 Stunden später als die anderen Geschäfte des Shoppingcenters.

Was ist noch passiert:

....weiter nichts, denn dieser (Unter)nehmer unternimmt nichts mehr, außer an der Personalkostenschraube fest zu drehen, die Ladenfläche zu verkleinern (ungenutzte Mietfläche die bezahlt werden muss, wird zum toten Kapital) und die Öffnungszeiten zu verkürzen.


Planumsätze müssen von den Marktleitern bei der Planung (ML Nr. 4 in Forchheim) korrigiert und hochgejuckelt werden, damit das Planergebnis für die Holding verkauft werden kann. Der Marktleiter wird unter Stress gesetzt, dieser versucht einen Weg zu finden, um das neue Geschäftsjahr Monat für Monat zu retten.
Oder, er ergibt sich der GF und wird zum Handlanger, er macht das, was ihm die Geschäftsführung diktiert: Kosten sparen, Personal entlassen und den Betriebsrat sabotieren.


Anmerkung: ein realistischer Plan wird übrigens nie akzeptiert!


Seltsam doch,..............denn das bringt dem Händler immer noch keine Kunden aber mittelfristig auf den Weg zur Schwarzen Null?


"Noch ist das Ergebnis zu schwach und die Personalkosten am Rohertrag deutlich zu hoch!"


"Das nächste halbe Jahr wird es wieder entscheiden", so die Aussage der GF!


"Noch Fragen, .........................................ihr dürft jetzt applaudieren!"

Montag, 6. Juli 2015



297 Seiten-Aufrufe erreichten uns allein am gestrigen Tage!

Ein deutliches Signal EUCH nun wieder mit aktuellen Beiträgen über den Standort Forchheim und Globus-Konzern zu füttern!


Es gibt viel zu erzählen:

  • Lohn- & Gehaltserhöhung seit 1. März 2015:
für Alphatecc, Globus Baumarkt und Hela mit vielen Ausnahmen, Einschränkungen inklusive der Diskriminierungen/ Schlechterstellung für Minijobber und Teilzeitbeschäftigte im Globus-Konzern (Verbot der Diskriminierung § 4 TzBfG (Teilzeit- und Befristungsgesetz)

  •  Glückwunsch:
dem 4. neuen Marktleiter in Forchheim innerhalb der letzten 3 Jahre zur hart erkämpften   Festanstellung!   

- Wo ist denn nun Marktleiter Nr. 3 abgeblieben, man sorgt sich immer noch?!

- Warum hat Stefan Schilling plötzlich Hausverbot, der Grund muss sicher noch erfunden werden?!

  •  Schließung Alphatecc Forchheim: 

oder was passiert noch?



Demnächst hier, bleibt am Ball.......wir zählen auf Euch!




Donnerstag, 5. Februar 2015

Die Titanic AT 304 kam vom Kurs ab und versank - Alle konnten sich retten!



Liebe Kolleginnen und Kollegen aus Forchheim,


hiermit möchte ich versuchen das


Intergalaktische Logbuch der Außenstation 304 Zwickau


abzuschließenKeine Ahnung ob mir das gelingen wird…


Als erstes möchte ich mir anmaßen, im Namen aller Zwickauer Alpha-Tecc`ler  Danke zu sagen, Danke für Eure Hilfe!

Der Verdi Blog ist ein super Sprachrohr.

Herzlichen Dank an Verdi Oberfranken, dass ihr auch „UNS“, aus einem anderen Ländle kommend, zugehört habt!


Und Danke an den Betriebsrat aus Forchheim, ihr seid ein starkes Team hinter und vor euren Arbeitnehmern!


Wie ging es weiter in Zwickau in der Kalenderwoche 40:

Bis zur Schließung, welcher Termin von der Geschäftsführung auf den 18.10.14 vorverlegt wurde,

lief der Abverkauf mehr oder weniger gut. 10% 20% 30% 40% 50% auf Alles, einfach nur schlimm.

Unser letzter verkaufter Fernseher war ein Sony KDL55W828, dann war die Fernsehabteilung geisterleer.

Es wurden Sammelregale al‘ a Gemischt-Warenhandel gebildet-toller Abgesang auf ein Fachgeschäft.

Man hätte richtig Ware rausschieben können, wenn diese Schließung „ordentlich geplant“ gewesen wäre.

Aber das hat uns ja nichts anzugehen.



Samstag 18.10.2014 18 Uhr der letzte Vorhang fällt:



festgehalten als Videodokumentation von unserem Warenverschieber (derzeit zwischengeparkt als kommissarischer ML in Forchheim mit GeheimAuftrag von der GF).

So erbärmlich quietschend das sich schließende Ladentor auf seinem Weg nach unten erklang, wurde es Zeit zu gehen.

Man konnte es nur noch süss-sauer, mit einem Essen vom Chinesen, ertragen.



Ab Kalenderwoche 43 wurden die noch verbliebenen Waren verpackt und verschickt.

Mit affengeilen Rabatten natürlich.

Die übrige Zeit wurde sich auf der nun reichlich freien Fläche sportlich betätigt.

Das gefällt Frau Inventarverkauf gar nicht, ja wir stören, aber nicht mehr lange.



Aus diesem Grund folgte recht schnell ab 23.10.14 die Freistellung für alle, ausgenommen unser stellv. Marktleiter.

Ich hätte nicht gedacht, dass eine Freistellung so eindeutig zweideutig ausgelegt werden kann.

Jedenfalls war dieser Tag der bisher längste „WhatsApp Chat-Tag“ meines Lebens.



Unser BR hatte mittlerweile seinen ersten Verhandlungstag mit dem Anwalt der Geschäftsführung

ohne Teilnahme der Geschäftsführung, uns fehlten die Worte, aber es ist ja bekannt, dass die sich nicht die Hände beschmutzen.



Am 22.10.14 gab es eine legendäre Betriebsversammlung mit einem Vertreter der Verdi und unserem Anwalt. Die Köpfe qualmten.

Wir hörten das erste Mal was von einer Transfergesellschaft.



Es folgten viele interne Sitzungen des BR und alle warteten auf den weißen Rauch aus dem Schornstein….

Aber auch die nächste Runde der Anwälte war wohl ohne Einigung.

Mittlerweile stieg die Spannung ganz schön an.



Bloß gut, dass wir ein so tolles Team sind und uns die Laune nicht verderben lassen, dazu trugen auch unsere diversen Arbeitsfrühstückssitzungen bei.



Der Betriebsrat schunkelte zwischenzeitlich auch noch zur GBR-Sitzung nach Völklingen, na hoffentlich haben die den Anderen mal Licht ans Fahrrad gemacht. Aber wie ich hörte, schweben einige Märkte immer noch in anderen Galaxien.



Ende November kam Bewegung in die Verhandlungen. Auf einmal wurde der BR zu Standby-Zeiten aufgefordert.

Keiner sagte was Konkretes aber alle liefen wie die aufgescheuchten Hühner umher.

Die Spannung stieg ins Unermessliche.

Jede Stunde der Blick aufs Handy, unvorstellbar wenn der Akku leer wäre.



Dann kamen Diskussionen unter der Belegschaft auf, ob eine Transfergesellschaft wohl gut wäre.

Erklärungsnotstand.

Der BR versuchte alle Wogen zu glätten und außerdem: „ alles kann, nix muss“.

Aber an dieser Stelle sah man wieder ganz genau wie wichtig es ist, gut und richtig informiert zu sein, und vor allem einen erstklassigen Anwalt zu haben.



Am 2.12.14 war es dann wohl soweit, jedenfalls steht auf dem Interessensausgleich und dem Sozialplan dieses Datum. Es wurde nicht mehr gepokert, es wurde unterzeichnet.

Und seid mir nicht böse, aber ich werde hier keine Zahlen nennen.

Es war ein super Abschluss, Abfindung + Transfergesellschaft!

Fragt euren Betriebsrat die sind im Thema.



Am 3.12.14 gab es eine letzte Betriebsversammlung mit Anwalt und der Transfergesellschaft und dann ging alles noch schneller.


Am 4.12. und 5.12.14 fanden wir uns zum Profiling bei der Transfergesellschaft in Chemnitz ein.


Bis zum 8.12.14 musste sich jeder entscheiden ob er einen neuen Vertrag mit der Transfergesellschaft eingeht, die doppelte Kündigungsfrist (maximal für die Zeit von 12 Monaten) inkl. Gehalt behält und die Abfindung sofort ausgezahlt bekommt, oder sich von Alpha-Tecc. normal kündigen lässt, die Kündigungsfrist abwartet und dann seine Abfindung (die der BR mit dem AG verhandelt hatte, denn einen Rechtsanspruch hat man nicht), erhält.


Man kann keinen zu seinem Glück zwingen, mancher ist bequem, manch einer will sich weiterentwickeln.



Eine gute Transfergesellschaft coacht jeden für den aktuellen Arbeitsmarkt, berücksichtigt im Rahmen der Transfergelder individuelle Weiterbildung und unterstützt aktiv bei der Arbeitssuche.

Dafür hat man aber auch Verpflichtungen wie bei einem Arbeitgeber welche sich auf mindestens 2 Arbeitstage im Monat beziehen.



17 von 25 Mitarbeitern sind mit einem Dreiseitenvertrag in die Transfer übergetreten. Gut für den Arbeitgeber, denn mit der Transfer kauft er sich von Kündigungsschutzklagen frei.

Bei tieferen Fragen wendet Euch bitte an den ehemaligen Betriebsrat von Zwickau, die sind im Thema.



Die Mitglieder der Transfer so habe ich gehört, haben ein einwöchiges, ganz tolles Bewerbungs-Coaching von einem externen Coach aus der Praxis bekommen und sind sehr zufrieden mit der vom Anwalt ausgesuchten Transfergesellschaft.

Anwalt ist ein prima Thema an dieser Stelle:

Danke an unseren Anwalt Stefan!

Mein Wort zum Schluss:

Sucht Euch einen Anwalt der nur Euch, die Arbeitnehmer vertritt, wenn es mal eng wird, ganz wichtig!
Arbeitet mit den Gewerkschaften zusammen, noch wichtiger!

Steht in einer Reihe.

Denn ist der Berg auch noch so steil, a bisserl was geht allerweil.



Somit meldet sich die Außenstation 304 Zwickau für immer ab………



Unsere Herzen werden immer ein ganz klein wenig grün-schwarz schlagen,

niemals orange.