Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Interessierte,

mit diesem Blog wollen wir als Gewerkschaft ver.di euch / Sie über aktuelle Vorgänge beim Elektrohändler Alpha Tecc in Forchheim transparent und schnell informieren und euch / Ihnen Gelegenheit geben, sich zu äußern.Wir haben uns für diese Informationsverbreitung aus unterschiedlichen Gründen entschieden: Zum einen seid ihr / sind Sie so nicht mehr auf Gerüchte angewiesen, die ja alltäglich aufkommen, zum anderen kommen über diesen Kanal Informationen aus erster Hand blitzschnell zu Euch / Ihnen nach Hause.Wir werden unser Bestes geben, so aktuell wie möglich, und so ausführlich wie nötig zu informieren. Gerne könnt ihr Euch / können Sie sich durch Kommentare einbringen. Zensur wird unsererseits bei Einträgen ausgeübt, die offensichtliich unfair sind, klar die Unwahrheit verbreiten oder ins Niveaulose abgleiten.Wir wünschen uns und euch / Ihnen viel Spaß beim Lesen und Schreiben und Kommentieren.



Euer / Ihr ver.di-Infoblog-Team



Dienstag, 14. Oktober 2014

Alphatecc Zwickau wurde zum 18.10.2014 geschlossen!


Ein langjähriger Mitarbeiter des Marktes in Zwickau hat sich an uns gewandt und gebeten, sein „Logbuch“ zu veröffentlichen. Nach vielen Gesprächen mit anderen betroffenen Kolleginnen und Kollegen wollen wir dem gerne nachkommen, da es allem Anschein nach keine einzelne Meinung ist, sondern der Großteil der Beschäftigten die Vorgänge in Zwickau so wahrgenommen hat.


Intergalaktisches Logbuch zum Abschuss der Außenstation 304 Zwickau


Logbucheintrag 29.07.2014        19 Uhr             

Die Geschäftsführung ruft die Mannschaft zusammen und wirft dieser ihre
Entscheidung zur Schließung vor die Füße.

Die Rechtsabteilung und mehrere Marktleiter sind mit anwesend.

Es werden Versprechungen zum Thema Sozialverträglichkeit und Abfindungen in 
den Raum geworfen, die Mannschaft ist traurig aber vertraut immer noch.

Logbucheintrag 30.07.2014       

Die bisherige Marktleitung wird ihres Amtes enthoben.
Von einem anderen Planeten wird ein Marktleiter eines Baumarktes in Dresden als „Abwickler“ eingeholt, er kann ja nichts dafür, aber er versteht die Alpha-Tecc.-Sprache nicht…
Ein erst seit kurzer Zeit im Unternehmen tätiger Warenverschieber kommt noch mit an Bord.
Ab sofort heißt es umschalten vom Normalmodus in den Endmodus.

Logbucheintrag 31.07.2014

Der Betriebsrat entscheidet sich einen Sachverständigen (Anwalt) anzufordern.


Logbucheintrag Kalenderwoche 32


Der Warenverschieber verschiebt Ware, so dass sich die Mannschaft ernsthaft fragt, ob nicht schon Ende August hier Schluss ist mit dem galaktischen Verkauf.
Andere Märkte feilschen mit ihm um die Preise als wären wir auf einem Teppichbasar, das ist nicht schlimm für den Verschieber aber für die Mannschaft. Leichenfledderei nennt man so was.


Logbucheintrag zu Kalenderwoche 33 und 34

Es wird Altware aus dem Spielebereich in gigantischer Höhe abgeschrieben und anschließend in den Müll geworfen. Aber mit dem Betriebsrat wird fast täglich gefeilscht über das „Ob“ und „Warum“ eines Sachverständigen (Anwalts) und dessen Kosten!

Der  Abwickler besucht das Raumschiff (Markt) gelegentlich für 2 Stunden die Woche. 

Eine Palette voller Elektroschrott geht nun auf die Reise in das Tal der Ahnungslosen und wurde vorher noch abgelichtet, damit auch ja nichts verloren geht im Dachser-Universum.

Bloß gut, dass der Abwickler einen Abgesandten seines Planeten
mitgebracht hat der uns hilft so etwas nach Anweisung abzuhandeln. 

Die Mannschaft kann nur den Kopf schütteln


Logbucheintrag Kalenderwoche 35

Für die Mannschaft gibt es für eine Woche Extra-Rabatt auf Artikel und Aussteller, nicht mehr oder  weniger, wie auch für unsere Kunden an den letzten Öffnungstagen.
Fast wollte die Mannschaft wieder mal lächeln, da kamen sie herangebeamt, die Herren Einkäufer vom Mutterschiff.
Füllen ihre Ränzlein mit allerlei Rabattartikeln und flogen schnell wieder ab.
Die Mitverursacher der Misere (die Herren Einkäufer) fassen im Durchflug unsere Rabatte ab,……. alle sind sprachlos!


 Logbucheintrag Kalenderwoche 36

…und  ich war dankbar denn es könnte auch schlimmer kommen, und es kam schlimmer…….

Frau Inventarverkauf kommt an Bord.

Ab jetzt ist hier nichts mehr sicher was nicht niet- und nagelfest ist
Alles wird uns unter den Füßen weggeräumt und verkauft, Vitrinen, Regale, Stühle und Schreibtische werden plakativ beklebt. Das schafft ein ganz spezielles Arbeitsklima.

Logbucheintrag Kalenderwoche 37

Der Abwickler stellt uns mal einfach so einen Detektiv in den Laden.
Keine wertvolle Ware ist mehr an Bord, was soll der wohl beobachten?
Ein sensibles Thema hier in der Ostgalaxie.
Jahrelang wurde uns wertvolle Ware im Laden geklaut, nein es war kein Geld für einen Detektiv da. 
Aber jetzt zum Bespitzeln der Mitarbeiter werden keine Kosten mehr gespart!

Die Preisstrategie im Laden wird verworren gestaltet, für Kunden und Mitarbeiter.


Logbucheintrag Kalenderwoche 38

Wie jede Woche, zwei bis dreimal, drängt die Rechtsabteilung unseren Betriebsrat aus Kostengründen einen anderen Sachverständigen (Anwalt) zu wählen.
Nein, wir wollen einen der nur uns Arbeitnehmer und Betriebsräte vertritt.
Anstatt Lohnkosten durch eine schnelle Zusage zu sparen, feilschen die immer noch rum.

Schließungstag 30.10.2014 rückt immer näher, Laden wird immer leerer, Kunden immer nerviger da keine Ware mehr da.

Die Revision kommt zu einem Abstecher an Bord.
Was die jetzt hier noch wuppen wo doch das Kind schon in den Brunnen gefallen ist?
Jeder braucht seine Daseinsberechtigung.


Logbucheintrag Kalenderwoche 39

Frau Inventarverkauf läuft zu Höchstleistungen auf.
Beauftragt Mitarbeiter Regale abzubauen und Inventar durch die Gegend zu schleppen.
Wo bleibt der Arbeitsschutz?
Und wir sind nicht beim Ladenbau angestellt sondern Verkäufer!
Der Laden lebt nur noch durch  die Gutmütigkeit seiner Angestellten.
Manche werden zum Abbau missbraucht manche für unnötige Schreibarbeiten.

Gebrauchte Ordner für 0,20 Cent und Ablagen für 0,50 Cent sowie Stühle für
3 Euro und Spinte für 30 Euro stehen jetzt im Eingangsbereich zum Verkauf,
im Elektrofachmarkt. 

Kein Wunder das uns die halbe Stadt fragt ob wir insolvent sind.
Aber ich glaube da steckt eine Strategie dahinter.
Die wollen uns von Bord werfen ohne Nachteilsausgleich.
Nach mehrmaligen Nachfragen beim Betriebsrat zicken die von der Rechtsabteilung immer noch rum, mit den Verhandlungen wurde immer noch nicht begonnen.
Die Mannschaft ist sauer.

Wir müssen uns Verstärkung holen und schicken den Betriebsrat zu Verdi.

Mittlerweile haben 2 Kollegen das Schiff verlassen.
Von den Versprechungen der Geschäftsführung bezüglich des Abfindungsfaktors 
wollte keiner mehr was wissen.
Beide mussten mit dem Abwickler selbst verhandeln und bekamen wenig.

Der Detektiv zieht seine Runden und will uns jetzt auch noch per Monitor überwachen.
Alles zu unserer eigenen Sicherheit.

Uns fehlen die Worte.


Logbucheintrag Kalenderwoche 40

Wir können es kaum glauben, wir haben jetzt einen Sachverständigen (Anwalt), unser Betriebsrat steht nicht mehr alleine im Regen.

Und um besonders viel Kosten zu sparen, lässt sich wohl die Geschäftsführung in den Verhandlungen jetzt auch nicht durch die hauseigene Rechtsabteilung vertreten. Nein, sie wird durch einen externen Anwalt vertreten.

Der Abwickler gibt bekannt, die Schließung erfolgt schon am 18.10.2014.

Was wird dann aus uns? Man nimmt uns die Arbeit weg, aber wir sind doch noch nicht gekündigt, wir gehören doch noch dazu.

Wir wollen das jetzt klären in einer unserer nächsten Mitarbeitertreffen und eins ist sicher, wir brauchen zusätzliche Hilfe, denn beim Mutterschiff und bei GLOBUS ist die Welt schon lange nicht mehr in Ordnung.

Wir nehmen nun Verdi mit an Bord.

Sonntag, 12. Oktober 2014

...Arbeite ICH für einen unmenschlichen Arbeitgeber...?



Der Abwicklungsbericht zur Schließung vom Alphatecc in Zwickau erscheint hier in Kürze!

Fazit: 
  • Schrumpfung der Personaldichte auf ein absolutes Minimum (29 MA) haben uns nicht gerettet
  • 10-Stunden-Schichten und "abteilungsübergreifendes" Schuften haben uns nicht gerettet
  • Lohnverzicht haben uns nicht gerettet
  • Eine Verkürzung der Ladenöffnungszeiten von 10:00-20:00 Uhr waren absurd!


....während sich die Geschäftsführung in den Baumärkten für ihre Neueröffnungen mit ihrem super "BAUMARKT-ERFOLGS-KONZEPT" feiern und bejubeln lässt, schließt man
still und heimlich die Alphatecc-Elektrofachmärkte. Ware und Inventar wird verhökert und ihre Mitarbeiter nach 17 Jahren aufopferungsvoller Treue auf das Billigste und menschenunwürdig abgewickelt....wir sind gespannt auf den ersten Bericht.