Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Interessierte,

mit diesem Blog wollen wir als Gewerkschaft ver.di euch / Sie über aktuelle Vorgänge beim Elektrohändler Alpha Tecc in Forchheim transparent und schnell informieren und euch / Ihnen Gelegenheit geben, sich zu äußern.Wir haben uns für diese Informationsverbreitung aus unterschiedlichen Gründen entschieden: Zum einen seid ihr / sind Sie so nicht mehr auf Gerüchte angewiesen, die ja alltäglich aufkommen, zum anderen kommen über diesen Kanal Informationen aus erster Hand blitzschnell zu Euch / Ihnen nach Hause.Wir werden unser Bestes geben, so aktuell wie möglich, und so ausführlich wie nötig zu informieren. Gerne könnt ihr Euch / können Sie sich durch Kommentare einbringen. Zensur wird unsererseits bei Einträgen ausgeübt, die offensichtliich unfair sind, klar die Unwahrheit verbreiten oder ins Niveaulose abgleiten.Wir wünschen uns und euch / Ihnen viel Spaß beim Lesen und Schreiben und Kommentieren.



Euer / Ihr ver.di-Infoblog-Team



Sonntag, 27. Oktober 2013

Recht behalten...








Nachdem das Arbeitsgericht Bamberg entschieden hat, dem Antrag
zur Auflösung des Betriebsrates seitens der Marktleitung nicht statt zu geben,
stellt sich offenbar heraus, dass nicht Alles, was dem Arbeitgeber
billig ist, auch recht ist!

Als Gewerkschaft erwarten wir nun von der ALPHATECC GmbH & Co. KG,
sich endlich darüber bewusst zu werden, dass die Rechnung nicht ohne
den Wirt gemacht werden kann, in diesem Falle allen ArbeitnehmeInnen
und deren legitimierten Vertretern.

Angelegenheiten, welche die KollegInnen direkt betreffen als "geheimhaltungspflichtig" zu erklären, fällt in diesem Augenblick ebenso flach,
wie das Terrorisieren von Betriebsräten!

-Und das ist direkt einen Nebensatz wert!:

Manche Arbeitnehmervertreter werden in diesem Unternehmen dermaßen
in die Mangel genommen, dass sie sich gezwungen sehen sich der Beihilfe am Bruch von Gesetzen schuldig zu machen!

Oder ist es hier wie im richtigen Leben?
-Gut geschmiert läuft alles besser!

Wie so oft müssen Lohnabhängige für die Fehler des mittleren und
oberen Managements bluten. Bis dahin ein altbekanntes Vorgehen.
Dass sich dieses Unternehmen allerdings die Legitimierung ihrer zweifelhaften
Vorhaben bei den eigentlich in Recht und Gesetz (BR-Seminare)
geschulten Betriebsräten holt, zeigt die Richtung, die rücksichtslose
Kapitalinhaber eingeschlagen haben!

Nach den Plänen der Marktleitung (Teddy) 
und der Geschäftsführung im Saarland (Krokodil)
sollen acht Vollzeitstellen im ALPHATECC Forchheim gestrichen werden!

Vier im Bereich Service/Lager/Wawi, vier im Verkauf!
(Die übrig gebliebenen KollegInnen im Service geben im Lager Geräte
heraus, helfen an der Kasse und geben im Verkauf nebenbei
ihr Bestes, während die KollegInnen im Verkauf, je nach Urlaubs-
und Krankheitssituation, auch im Lager und bei den Finanzierungen
aushelfen (mal ganz abgesehen von der Warenwirtschaft) und kompetent
beratungsintensive Gerätschaften verkaufen!
Der Maktleiter unterstützt die Abteilung INFO,
während dessen Stellvertreter Einkäufe erledigt
und die aktuellsten Nachrichten im Internet verfolgt...

Acht Kolleginnen und Kollegen, Müttern und Vätern, Freundinnen und
Freunden soll betriebsbedingt gekündigt werden!
Nach der Meinung mancher Diskussionsbeteiligter sogar völlig zu Recht!:

    -"Hättet ihr doch eure Arbeit richtig gemacht
                   und eigentlich gehören Frauen doch vor den Herd!..."

Was passiert, wenn alle weg sind?:

Wird eure Arbeit entspannter?
Läuft der Laden reibungsloser?
Wird euer Lohn besser?
Werdet ihr alle Abteilungsleiter?
Könnt ihr eure Kunden besser bedienen?
Wird der Laden nicht geschlossen?
Verbessert sich die Lage der Branche?
Bekommt ihr eure Energydrinks geschenkt?
Habt ihr übermorgen auch noch einen Job,
der euch leidlich ernähren wird?


Im BAUMARKT regt sich Widerstand
gegen die Lohnpolitik!

GLOBUS organisiert sich gegen den
Austritt aus dem Tarifvertrag!

-Und ALPHATECC kündigt ein Drittel seiner
Mitarbeiter und gibt auf?

NICHT MIT UNS!!!

Riecht verdammt nach §111 BetrVG!

BETRIEBSÄNDERUNG (Link!)
(Können alle lesen, die wenigstens drei Jahre in der Schule waren!)















Euer Infoblog-Team


Dienstag, 15. Oktober 2013

Zynismus für Wiedereinsteiger



Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,


wie Sie sich bereits denken konnten, haben unsere unternehmerischen
Fähigkeiten nicht ausgereicht, einen Nachfolgestandort für Ihren
Markt zu finden. Die Argumente anderer Lobbyisten wogen, in Euro
gemessen, schwerer, als unser Vorwand, Ihre Arbeitsplätze und Ihre
Zukunft zu sichern. Selbst die Golfpartien mit den Bürgermeistern und
Stadträten konnten keinen Erfolg versprechen, da diese doch lieber eine
größere Auswahl an exklusiven Boutiquen und Outdoorklamottenläden
in ihren Innenstädten vorfinden, um am Ende einer anstrengenden Woche
auf repräsentativen Veranstaltungen mit dem passenden Outfit zu glänzen,
statt mit einer langweiligen Bügelstation von Alphatecc.
Wir selbst wissen das natürlich am besten, da wir auch gerne auf solchen
Events auftauchen, doch immerhin verdienen wir unser Geld auf
ehrliche Art und Weise.


Selbstverständlich ist die Schließung Ihres Marktes im kommenden Jahr
Teil unserer Firmenphilosophie. Versetzten Sie sich doch bitte einmal kurz
in unsere Lage: Wenn Sie ständig von anderen Großkapitalisten nach dem
Erfolg Ihres Unternehmens gefragt werden und Sie zugeben müssen, dass
Ihr Kernkompetenzgeschäft in Form des Vermarktens von billigst eingekauften 
Bohrmaschinen, Nägeln und Dachlatten zwar hervorragend läuft, sie aber für Ihre
defizitäre Elektrofachmarktsparte keine Lösung haben, da werden Sie doch ganz
schnell als zahnloser Tiger bezeichnet, oder gar als Sozialromantiker.
Diese Gesichter müssten Sie sich dann mal ansehen!

-Da bleiben einem Champagner und Canapés glatt im Halse stecken!


Wir bitten Sie daher um größtmögliches Verständnis für unsere Situation
und natürlich um Nachsicht im Umgang mit Ihnen als Mitarbeiter.
Leider hat unser Vorhaben im vergangenen Jahr nicht geklappt,
denn sonst hätten sich mittlerweile Andere mit diesem Schlamassel
auseinander setzen müssen und wir wären einigermaßen glimpflich aus der
Sache heraus gekommen. Mit diesem anstehenden Kostenposten haben
wir trotz unserer unternehmerischen Weitsicht nicht gerechnet und so werden
Sie uns sicherlich nachsehen, dass wir nicht jeden von Ihnen in einer Baumarkt-
filiale weiter beschäftigen können. Wir wissen auch, dass nicht jeder Computer-
spezialist dafür qualifiziert ist, sanitäre Anlagen für den Hausgebrauch zu verkaufen!

Solchen hochgeschätzten Mitarbeitern können wir lediglich unseren hausinternen
Höchstabfindungsfaktor anbieten und ihnen empfehlen diesen zu akzeptieren,
denn sonst gehen Sie am Ende noch leer aus, da sich eine Kündigungsschutzklage durchaus als langwierig und kostenintensiv herausstellen könnte. Sie haben aufgrund Ihrer Arbeitslosigkeit vielleicht die Zeit, aber wir haben das Geld! Immerhin haben wir nach dem Ausstieg unserer Unternehmensgruppe aus der Tarifbindung an Ihren Gehälter Unsummen eingespart und unsere Kriegskasse bis unter den Deckel aufgestockt.
-Das ist Wettbewerb, verstehen Sie?

Unsere Rechtsabteilung ist erstklassig besetzt, kostet aber auch nur einen
Bruchteil von dem, was andere Unternehmen dafür bezahlen!
Das eingesparte Geld, geben wir lieber für hervorragende Unternehmensberater
aus, denn schließlich ist unser rigoroses Vorgehen gegen renitente Arbeitnehmer
und deren Vertretungen Teil eines größeren Plans, hinsichtlich der Umstrukturierung im Gehaltsgefüge des Handels. Ich gebe zu bedenken:
Eine Schar von gefügigen Aushilfen mit 7,50 Euro Stundenlohn ist schließlich 
deutlich effektiver, als viel zu hoch bezahlte Fachleute, die heutzutage sowieso keiner mehr braucht, da die Gerätschaften, die wir verkaufen, ohnehin selbsterklärend sind und mit Hilfe von SAP viel bessere, kaufmännische Entscheidungen getroffen werden können, als dies mit einem fehleranfälligen Mitarbeiter jemals möglich wäre.
Und wenn wir Unternehmer und Sie als Mitarbeiter vom Staat die Möglichkeit des "Aufstockens" angeboten bekommen, wären wir doch keine Kaufleute, wenn wir es nicht in Anspruch nähmen, richtig? Wir können deutlich mehr Leute für uns arbeiten lassen und keiner muss hungern!

Immerhin hat ein bekannter Sozialdemokrat einmal gesagt:
"Sozial ist, was Arbeit schafft!"


Ja? Da hinten? Eine Frage?


Transfergesellschaft?
Sozialtarifvertrag?


Gewerkschaftliches Teufelszeug!
Wissen Sie was uns das kostet?
-Uns Unternehmern bringt das wirklich überhaupt nichts!
Kaum auszudenken, wenn das Schule machen würde,
und am Ende in anderen Filialen, die wir noch schließen wollen,
ebenfalls erkämpft würde!


Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf:
Halten Sie sich in Zukunft mit solchen Äußerungen zurück,
denn sonst sehe ich für Ihre Zukunft in unserem Unternehmen
schwarz und Ihre neue Stelle im Baumarkt können wir auch
mit einem jungen, unkritischen Habenichts besetzen!
Beiße niemals die Hand, die Dich füttert!


Was ist das für ein Transparent?
Nehmen Sie das sofort runter!
Wie, Arbeitskampf?


Was soll das?
Ist das der Dank dafür, dass ich Sie jahrelang
durchgefüttert habe?


Undankbares Proletarierpack!


Damit ist diese Versammlung beendet,
ich lass' mir doch nicht meine wohlverdiente Freizeit stehlen!


Ich fahre auf der Stelle zum großen Golfturnier
der Max Bahr-Übernahme-Interessenten!


Und wenn Ihr so weiter macht, dann geht's Euch wie
den Leuten von Praktiker und Schlecker! 
Da haben's nämlich auch die Mitarbeiter
und die verfluchte Gewerkschaft verbockt!



Lasst mich sofort hier raus...!